Die Teilnahme der gärtnerischen Kreise war so groß, daß schon im Vorjahre die Anmeldungen fürs Freiland geschlossen werden mußten.

Aus dem Bezirkboten für den politischen Bezirk Bruck an der Leitha vom Sonntag den 3. Mai 1914:
Die Rosen- und Stauden-Ausstellung der k. k. Gartenbau-Gesellschaft in Wien. Die k. k. Gartenbau.Gesellschaft in Wien rüstet zur 115. Blumen-Ausstellung, zur größten, die sie während ihres 75jährigen Bestandes veranstaltete. Die Teilnahme der gärtnerischen Kreise war so groß, daß schon im Vorjahre die Anmeldungen fürs Freiland geschlossen werden mußten. Mit besonderer Sorgfalt werden bei dieser Ausstellung die Innenräume ausgestaltet werden. Die Rückseite des Mittelsaales wird eine moderne Pflanzendekoration zeigen, einen Wintergarten, der nicht den Tropen entlehnt ist, sondern in der Farbenpracht unserer heimischen Blumen prangen wird. Die Seitensäle sind in Kojen eingeteilt. Jede Koje wird mit den erlesensten Sorten einer Pflanzenart gefüllt. Andere Räume werden die Ergebnisse der von der k.k. Gartenbau-Gesellschaft ausgeschriebenen Wettbewerbe aufnehmen. Diese beziehen sich auf einen Künstlergarten, auf einen Villen-, einen Landschaftsgarten und auf mannigfache Motive aus Gärten. In einem Annexsaal wird eine mexikanische Landschaft mit Hunderten von Kakteen bis zur Männergröße hervorgezaubert werden. Ein zweiter Saal ist der Industrie gewidmet. Die Ausstellung dauert in den Sälen vom 30. Mai bis 15. Juni und im Garten bis 15. Juli. Täglich ist Militärkonzert.

 

  

Im Bezirksbote für den politischen Bezirk Bruck an der Leitha vom Sonntag den 7. Juni 1914 wird die Ausstellung genauer beschrieben (Seite 3)

"Rosen- und Stauden-Ausstellung 1914.

Die k. k. Gartenbaugesellschaft in Wien eröffnete am 30. v. M. um 11 Uhr vormittags ihre diesjährige Ausstellung. Dem Besucher werden zum erstenmal« eine Auslese der schönsten Rosen und winterharten Stauden vor Augen geführt und es wird auf diese Weise jedermann ermöglicht, an der Hand des ausgepflanzten Materiales sich über den Wuchs, Blüte, aber auch über die Verwendungsmöglichkeiten der besten Staudengewächse im Garten zu informieren. Das Ausstellungsgelände am Kaiser Wilhelmring ist in eine Reihe von kleinen, harmonisch ineinander übergehenden Mustergärtchen gegliedert und gewinnt durch seine architektonische Ausgestaltung, Terrassierungen, Mauern, Hecken, Zäune und Ruheplätze ein abwechslungsreiches und farbenprächtiges Bild. Tausende von Schwertlilien, Lupinen, Rittersporn, Spireen u. s. w. lassen ihre Farbenmassen ineinander fließen und durch eine wohl­durchdachte Auswahl der verschiedenen Arten ist für einen fortwährenden Wechsel des Ausstellungsbildes während der Ausstellungsdauer gesorgt. Weit über 10.000 der schönsten Rosensorten werden in den Rosengärtchen ihre Knospen öffnen und sowohl einzeln als auch in ihrer Masse Bewunderung hervorrufen. Die Blumensäle sind in kleinere Kojen geteilt und für die Aufnahme von Schnittblumen und Dekorationspflanzen ausgestaltet. In einem Saale ist eine mexikanische Kakteenlandschaft, in einem anderen ein Wintergarten zu sehen. Diese Schaustellung in den Sälen wird jedoch wegen zu großer Empfindlichkeit der Schnittblumen schon am 15. Juni geschlossen werden und kann sich dann die volle Aufmerksamkeit der Besucher dem Rosen- und Staudenflor zuwenden. In der Nähe des Ausstellungscafes „Guntramsdorf“ konzertiert täglich die Kapelle des k. u. k. bosnisch-herzegowinischen Infanterieregimentes Nr. 1."

Quelle: ANNO (Austrian Newspapers Online) by Österreichische Nationalbibliothek. 

ausstellungsfrohe grüsse

Brigitte

 


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