Den Sommer einfangen...

... wie wir BloggerInnen das denn täten - dies fragt uns Katrin von Mein Balkongarten in ihrer Blogparade. Nun, meist koche ich Marmelade, oder mache Pestos, trockne Blüten und Blätter, setze Früchte für Liköre an. Jedes Jahr probiere ich aber auch etwas Neues aus. Voriges Jahr Kräutersalz (habe ich heuer wieder gemacht).

Heuer habe ich Kräuterzucker gemacht. Zum Drüberstreuen. Auf was auch immer. Es kann dann nur besser werden, oder?

Blätter (Oregano, Basilikum, Ananassalbei, Houttuynia, Vietnamesischer Koriander, Gewürzlavendel, Aztekisches Süsskraut (na ja, war vielleicht Eulen nach Athen tragen, bei Kräuterzucker) und ein paar Blüten vom Muskatellersalbei...

... habe ich mit dem Vollrohrzucker im Mörser gestossen. Oder besser, einer der Klassenjünglinge hat das gemacht. Mengenverhältnis soll ich sagen? Also, ca. 3 Teile Zucker und ein Teil Blätter. Das ganze habe ich locker auf einem Backblech verteilt und in der Sonne trocknen lassen. Harte Klümpchen, die dabei entstanden sind, habe ich zerdrückt. 
Für die fröhliche Note kam zum Abschluss eine gute Handvoll möglichst bunter Blüten (Malven, Wegwarte, Schwefelkosmee, Dahlie, Ringelblume (etc. etc. jede(r) nimmt was der Garten an essbaren Blüten bietet) mittelfein gehackt dazu 
und das ganze gleich ins Glas.
Der Geschmack ist sehr stark, das ganze also sparsam zu verwenden. Eventuell würden sich die Farbsprengsel der Blüten von weissem Zucker noch mehr abheben? Auch streufähig ist die Mischung nicht sehr, da naturbelassener Rohrzucker eine eher klebrige Konsistenz hat. Mich stört das aber nicht. 
Blütenzucker bzw. Kräuterzucker kann auch mit Betonung auf die Blüten zusammengestellt werden. Die österreichische Firma Sonnentor z.B. verkauft getrocknete gehackte Blüten, die durch relativ wenig Zucker ergänzt werden. Es ist also kein Würzzucker wie meiner.

Schon voriges Jahr habe ich ein Apfel-Lavendelgelee ausprobiert, eine Anregung aus Jekka McVikars Besonderem Kräuterkochbuch:
In Stücke geschnittene Äpfel in einen grossen Topf geben.
Verwendet habe ich Früchte von unserem Sämlingsapfel, die 14 Tage nach den Klarapfelfrüchten reif sind, und vom Zierapfel 'John Downie', der im UK gerne verkocht wird

Je kg Äpfel 1 Liter Wasser beigeben. Die Apfelstücke weichkochen (dauert ca. eine halbe Stunde) und abkühlen lassen. Den Saft durch ein grosses feingewebtes Tuch (z.B. ein Musselintuch) in eine Schüssel abrinnen lassen, die Apfelstücke dann ins Tuch geben und den restlichen Saft über Nacht  in die Schüssel abtropfen lassen.














Am nächsten Tag den Saft in einem weiten Topf und Zucker (für je einen halben Liter Saft 40 dag Zucker), zum Kochen bringen.
Je kg Äpfel (also das Gewicht vom Vortag merken!) kommen 3-4 Esslöffel Lavendelblüten in einem Kaffeefilter, einem Musselinsackerl, einer Gewürzkugel oder ähnlichem dazu. Abhängig von der Geschmacksintensität der Blüten, und wie stark Sie persönlich den Geschmack wollen, brauchen Sie mehr oder weniger - getrocknete Blüten z.B. schmecken fast intensiver. Den Saft bis zum Gelierpunkt kochen (dauert ca. 20 Minuten, eventuell in mehreren Partien arbeiten).



 
 
Lavendel rausnehmen, Schaum abschöpfen, je kg Apfel 3-4 Esslöffeln Zitronensaft beigeben und in sterilisierte Gläser abfüllen.

Schmeckt sehr gut, war mir aber zu süss. Ich werde also nächstes Jahr die Zuckermenge ein wenig reduzieren, als Ausgleich auch die Wassermenge.

würzig-süsse Sommergrüsse

Nachtrag: die Blogparade läuft noch bis 30.9!

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