Der Garten in den Auen...
... oder ein ehemaliger Jagdgarten, der zum mittlerweile ältesten Wiener Barockgarten mutiert, zu einem der
ersten öffentlichen Park Wiens wird, später überwölbt von den Flaktürmen des zweiten Weltkriegs, und der
sich jetzt, parallel zu seiner Revitalisierung, (wieder) zum Kulturpark
entwickelt: der Augarten mitten in Wien
Barocker Heckengarten - der Augarten |
Einer der ersten öffentlichen Wiener Parks - der Augarten |
Überwölbt von den Flaktürmen - der Augarten |
Wieder ein Kultur- und Freizeittreffpunkt - der Augarten |
Kaiser Leopold I. frühbarockes, in den Donauauen gelegene, Jagdschloss
mit Gärten wurde 1656 überschwemmt und während der Türkenbelagerung 1683 fast
vollständig zerstört. Ein überlebender Trakt des Schlosses wird zum Witwensitz von
Kaiserin Eleonore, Mutter von Joseph I., ausgebaut.
Erst 1712 beauftragte dessen
Nachfolger Karl VI. den französischen Gartenkünstler Jean Trehet* mit der Neuanlage
der Gärten der ‚Alten Favorita‘, was aber nicht verhinderte, dass das Areal
wieder für einige Jahrzehnte, bis zu seine Karls Enkel Kaiser Joseph II., in Vergessenheit
geriet. Dieser liebte den Augarten,
veranlasste Wiederaufbau- und Restaurierungsarbeiten. Er kaufte Grund zu und
beauftragte den Bau und die Anlage vom ‚Josephs-Stöckl‘ mit zugehörigem englischen
Garten. Eine Allee, die jetzige
Heinestrasse, führte in direkter Linie vom Stöckl (in dem er sich
bevorzugt aufhielt) zur Prater Hauptallee und zum Lusthaus.
1775 öffnete er den Augarten „für alle Menschen zu deren
Erlustigung“ – nachdem er schon 1766 den Prater geöffnet hatte. Rasch
etablierten sich Restaurationsbetriebe und Konzertveranstaltungen wie die
‚Morgenkonzerte‘ unter der Mitwirkung von Mozart, Beethoven, Schubert.
Ab Mitte des 19 Jhdt. verlor der Augarten als Bühne für
Kulturevents sukzessive an Bedeutung, er schlief wieder einmal ein paar
Jahrzehnte. Grausam geweckt im zweiten Weltkrieg, als zwei Flaktürme (ein Leit-
und ein Gefechtsturm) errichtet wurden, litt die Anlage arg durch Bauarbeiten
(allein 16 Geleise führten durch!) und Bombentreffer.
Grosses Parterre im Augarten, 1020 Wien - überwölbt vom Gefechtsturm |
Seit Anfang der 1990er Jahre von Maria Auböck ein Parkpflegewerk
und um 2000 ein Revitalisierungskonzept erstellt wurde, geht es wieder
aufwärts.
Parterre-Bepflanzung modern interpretiert trifft auf verjüngte Hecke |
Revitalisierung im Augarten |
Parterre-Bepflanzung modern interpretiert trifft auf alte Hecke |
Die mittelfristige Entwicklung findet sich im Leitbild
Augarten und Umfeld. Ich freue mich schon, jetzt nicht zugängliche teile
des alten Gartens fotografieren zu können (Garten südlich des Augartenpalais, Bereich
zwischen Palais und Schloss).
Quellen:
- Wikipedia
- Bundesgaerten
- augarten.org, in der linken Spalte oben auf ‚Park‘ klicken.
Lesestoff offline:
- Paradiestraeume. Auböck, Maria; Ruland, Gisa; Gregor, Ingrid. Holzhausen 1998
Mehr Fotos (inklusive Plänen) in meinem Fotoalbum.
Lustwandelnde Grüsse
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