raritäten im Hortus Botanicus Vindobensis (dem Wiener Botanischen Garten)

TERMIN 2015: Fr 17. bis So 19. April, jeweils 9:30 bis 18:00
Frühling 'im system'. Die feige noch im winterschutz (rechts)
Seit vielen jahren findet mitte April im kurz HBV  (Hortus Botanicus Vindobonensis) genannten
Botanischen Garten der Universität Wien eine raritätenbörse statt.
Plakat Raritätenbörse
bild: ElwinR 2010
Private und gewerbliche standler aus dem in- und ausland bieten pflanzen für jeden lebensbereich (und für jedes portemonnaie) und für die ausgefallensten gärtnerischen interessensgebiete, sowie accessoires und zubehör. Der schwerpunkt liegt aber eindeutig bei den, oft raren, pflanzen. Eine stakkatoaufzählung des angebots der letzten jahre:duftpelargonien * gehölze * hochbeete * wasserpflanzen * duftpflanzen * antike gartenausstattung * weinreben * schwertlilienraritäten * baum- und staudenpäonien *  lilien * karnivoren * exoten * clematis * tillandsien* antiquarische gartenbücher * gemüsejungpflanzen * vogelhäuser * sukkulenten * biobaumschule * gutes essen * steingartenraritäten * kräuter * tulpen in blüte * arche noah jungpflanzen und und und ...

Ausserdem  findet während der raritätentage zum auftakt des aktionsjahres anlässlich des 200ten geburtstags des kaiserlichen leibarztes und botanikers Nikolaus Thomas Host* eine ausstellung über sein leben und die nach ihm benannte ostasiatische Pflanzengattung Hosta statt. Kaiser Franz I. betraute ihn mit der Anlage eines "Gartens der Kronländer" neben dem Belvedere. Dieser ist seit 1930 Teil des Botanischen Gartens und wird heute noch als "Host'scher Garten" bezeichnet. Klasse im Garten freut sich besonders, während der raritätentage im Zwieflstock (siehe bild unten) ihr zelt aufzuschlagen.
Zwieflstock (System Gruppe 19, 1keimblättrige pflanzen)

Der zu zeiten Jacquins im 18 jhdt gepflanzte Ginkgo biloba.

Schaugruppen des HBV sind 
Pannonische Gruppe
  • die gehölzsammlung mit ca. 600 arten und sorten
  • die koniferen in ca 100 arten aus Eurasien und Nordamerika
  • der bambushain, in dem der Meergrüne Blattbambus (Phyllostachys viridiglaucescens) seit mindestens 1893 steht und mittlerweile 300m2 bedeckt.
  • die wasserbecken und teiche, die tlw. noch aus der anfangszeit des gartens stammen
  • die systematische gruppe
  • die heil- nutz- und giftpflanzen
  • Alpinum  500 arten vornehmlich aus den europäischen alpen
  • Kakteen und Sukkulenten, ausser einigen winterharten opuntien sind die ca. 150 nur im sommer freilands ausgestellt
  • Flora von Österreich mit der Pannonischen Gruppe, in der 160 arten aus verschiedenen trockenvegetationstypen Ostösterreichs vorgestellt werden.
  • Kalthausgruppe und Kanarengruppe, ca. 150 arten subtropischer und mediterraner klimate, die unter glas überwintern
  • Tropenhaus, Vitrinen und das Victoriabecken
  • und eine gruppe die sich mit der biologie der pflanzen beschäftigt


Für forschung und artenschutz  beherbergt der HBV etliche sammlungen:
Sukkulentengruppe
Bromeliaceae, Rutaceae, Gesneriaceae, Orchidaceae (Bulbophyllum fast 400, Pleurothallis mehr als 80 arten), Rubiacea, Liliaceae, Stemona (Stemonaceae) 
Pannonische Schaugruppe.



Ein bisserl geschichte:
Auf anregung Gerard van Swietens, ihres leibarztes, liess Kaiserin Maria Theresia 1754 den HBV als Hortus medicus anlegen, erster direktor wurde sein planer und gestalter Robert Laugier. Ihm folgten vater und sohn Jacquin, unter denen sich der garten immer mehr wissenschaftlich ausrichtete. Unter Stefan Endlicher erfolgte ab 1841 die neugestaltung im stile englischer landschaftsparks. 1878 wurden unter Anton Kerner von Marilaun das erste mal in Europa teile des alten gartens nach pflanzengeographischen gesichtspunkten umstruktriert. 1930 wurde der HBV durch den Host'schen garten erweitert, in dem Nikolaus Host eine Flora Austriaca angelegt hatte.

Bambussteg

Seit einigen jahren gibt es immer wieder kopperationen mit der Klasse für Landschaftsdesign der Universität für Angewandte Kunst unter Mario Terzic. Ein ergebnis dieser ist ein metallgittersteg, der in den bambushain führt, und so besucherInnen diese spezielle atmopshäre erleben lässt, ohne die empfindlichen austriebe in der entwicklung zu stören.


Die heurige kooperation steht unter dem motto 'Hosta Superstar' und ist teil des aktionsjahres 200ter geburstag N. Th. Host.


pläne & weitere bilder im flickr-album über den garten mit fotos von 2005-2011 sowie die lage des gartens auf der KiG-google-karte Gärten in Wien.

*Hosts grabmal befindet sich übrigens am von mir auf flickr vorgestellten St. Marxer Friedhof.

Botanischer Garten der Universität Wien
Haupteingang Mechelgasse/Prätoriusgasse, 1030 Wien (eingänge)
Öffnungszeit von 10:00 je nach jahreszeit bis 15:30 / 18:00
Eintritt frei


fröhliches garteln!



Kommentare

  1. Danke für die schöne Vorstellung! Dieser bot. Garten fehlt noch auf meiner Liste, ich muss glatt mal nach Wien, war ich sowieso noch nicht.
    VG
    Elke

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  2. hallo Elke, der garten ist wohl nicht was die briten sophisticated nennen, aber ein heissgeliebtes naherholungsgebiet und eine naturoase mitten in der stadt. Und er birgt manche rarität.

    Wien ist wohl auch sonst eine reise wert.

    lg, brigitte

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